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"Die Königin der Schienen: Steffi Graf und ihr unverzichtbarer Beitrag zur Erfolgsgeschichte der Mansfelder Bergwerksbahn"

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In diesem Interview haben wir die außergewöhnliche Gelegenheit, Steffi Graf kennenzulernen - eine Zugführerin und Gästebetreuerin der Mansfelder Bergwerksbahn (MBB).

Steffi ist nicht nur für ihre fachliche Kompetenz bekannt, sondern auch für ihren humorvollen und freundlichen Charakter. Mit ihrer beeindruckenden Zuverlässigkeit und Teamfähigkeit trägt sie maßgeblich zum reibungslosen Ablauf der Fahrten und dem Wohlbefinden der Fahrgäste bei.

 

Hallo Steffi, Kannst du dich bitte kurz vorstellen?

Mein Name ist Steffi Graf, ich bin 32 Jahre alt und komme aus Gerbstedt.

 

Wo bist du Hauptberuflich tätig? Als was?

Hauptberuflich bin ich beim Landesschulamt Sachsen-Anhalt Lehrerpersonalien Bereich Süd als Hauptsachbearbeiterin im Lehrerpersonal tätig.

 

Das hat wohl mit der Eisenbahn überhaupt nichts zu tun. Wie bist du zum Verein der Mansfelder Bergwerksbahn e.V. gekommen und mit welcher Tätigkeit hast du angefangen?

In den Verein bin ich eher durch Zufall gerutscht. Bis zum Frühjahr 2016 war ich  immer nur als Fotograf neben der Strecke unterwegs. Durch die Zusendung meiner Bilder an Herbert Reinelt war mein Name dem ein oder anderem Vereinsmitglied schon bekannt. Irgendwann wurde ich dann gefragt, ob ich als Fahrgastbetreuung aushelfen könnte und da dachte ich mir, probieren kannst du es mal und zack war ich im Verein drin. Die reine Fahrgastbetreuung habe ich dann bis Mitte 2019 gemacht. Danach fing allmählich die Ausbildung/Einweisung als Zugführerin mit an.

 

Was hat dich dazu motiviert, den Zusatzberuf "Zugführerin" zu bekommen? Die Lehre war bestimmt anspruchsvoll.

Wie überall kämpft auch der Verein mit Personalproblemen und irgendwann hatte es sich mal ergeben, dass ich für meinen Hauptausbilder im Verein Stefan Glott immer die Fahrtberichte geschrieben habe und man so auch langsam und allmählich in die ein oder andere Tätigkeit mit einbezogen wurde. Dann kam im Laufe der Zeit der Entschluss: Machst du halt den Zugführer. Hierfür absolvierte ich nach einer gewissen Anzahl von Einweisungsfahrten im Frühjahr 2023 drei Lehrgänge (Bremsprobeberechtigter, Rangierbegleiter und Zugführer) um als Zugführer tätig zu sein.

 

Was findest du besonders interessant an diesem Beruf?

Von frühester Kindheit an war ich wie man so schon zu sagen pflegt: Mit dem Bahnvirus infiziert. Mein Opa war früher selbst Lokführer und mein Vater war auch tief in diesem Hobby verwurzelt. Und da meine Großeltern väterlicherseits in Altdorf (Burgörner) wohnten, war man eh immer irgendwie an der Strecke der MBB.

Es war daher eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis ich über kurz oder lang mal in einem Museumsbahnverein lande. Für mich ist es auch irgendwie ein Ausgleich zum Büroalltag. Weil nur drinsitzen und nichts machen gibt es als Zugführer nicht. Es fängt mit dem Aufrüsten des Zuges, durchführen der Bremsprobe etc. an und hört mit dem Abrüsten des Zuges auf. Zudem muss man auch seine Leute im Blick haben, da man als Zugführer die Verantwortung für den ganzen Zug hat.

Es ist auch immer wieder schön, dass es meistens Hand in Hand geht und der eine auf den anderen achtet bzw. dem anderen hilft. Egal, ob in der Tätigkeit als Fachgastbetreuung oder als Zugführer.

 

Es geht bestimmt nicht immer alles reibungslos. Was ärgert dich gelegentlich während deines Einsatzes?

Wenn unbelehrbare Fahrgäste trotz mehrmaligen Hinweisen im Gleisbereich herumspazieren, wenn z. B. rangiert wird. Oder wenn bei unseren beliebten Oster- und Nikolausfahrten die Fahrgäste sich nicht gegenseitig in Ruhe aussteigen lassen damit die nächsten auch in Ruhe einsteigen können. Denn wir lassen niemanden zurück, so viel Zeit ist immer.

 

Ist mit dir bei der Arbeit als Zugführerin/Gästebetreuerin schon etwas gefährliches passiert? Erzähle bitte.

Wir hatten zu den Martinsfahrten 2021 einen gefährlichen Vorfall, als alkoholisierte Personen im Gleis lagen und diese aber zum Glück rechtzeitig vom Lokpersonal erkannt wurden.

 

Was bringt dir bei der Arbeit als Zugführerin den richtigen Spaß?

Man kann den Spaß nicht einfach nur auf die Tätigkeit herunterbrechen. Man sollte schon ein gewisses Grundinteresse mitbringen und auch vor der Arbeit mit anderen Menschen Zusammen sollte man keine Angst haben. Egal ob in der Tätigkeit als Zugführer, Fahrgastbetreuung, Heizer oder Lokführer, wir arbeiten immer im Team.

 

Stell dir vor, du bist eine Dampflokomotive. Welche wäre das dann? Warum?

Meine Lieblingsbaureihe ist die Baureihe 44. Hier handelt es sich um eine Dampflok für den schweren Güterzugdienst auch JUMBO genannt. Diese Baureihe ist jedoch im Musealen Verkehr immer weniger anzutreffen, da sie keine besonders hohe Streckengeschwindigkeit aufweist und im Unterhalt was Wassernehmen und Kohlefassen betrifft sehr hoch im Verbrauch ist.

 

Liebe Steffi, danke für dieses interessante Interview. Die letzte Frage: Was würdest du dem Verein wünschen?

Das wir so lange wie möglich als Mansfelder Bergwerksbahn e.V. aktiv sein können und einen stetigen Zuwachs an aktiven Mitgliedern in allen Bereichen.